Nach zweijähriger Pause konnte die Theater AG unserer Schule unter Leitung von Frau Wawers endlich wieder mit der Vorführung von zwei selbstgeschriebenen Stücken glänzen, die noch lange nachhallten. Den Anfang des Theaterabends machte allerdings Angelina Sartison aus der Klasse 10a, die im Vorprogramm mit dem Lied „Que sera“ den einstündigen Abend einläutete.

Das Stück „Ein ganz normaler verrückter Schultag“ entführte die Zuschauer anschließend in den Alltag der Schüler mit allen Sorgen und Nöten, mit Streitigkeiten und manchmal sogar kleinen Gemeinheiten, wohlwissend, dass diese „überhaupt nicht cool sind.“ So resümierten die jungen Schauspieler dann auch „Lieber miteinander als gegeneinander“ und feierten ihre Schule, als Ort, an dem immer was los ist.

Dass Corona alle Schüler nachhaltig beeinflusst hat, offenbarte an diesem Abend das zweite Stück „Lock Down“. Die letzten zwei Schuljahre konnten quasi im Schnelldurchlauf noch einmal durchlebt werden. Beginnend mit den Tagesschau Nachrichten zur Pandemie und den daraus resultierenden Einschränkungen, wurden die Zuschauer Zeuge all der grotesken Situationen, die anfangs jeden überforderten: Welche Maske, wann, wie oft und wo tragen? Wie wird begrüßt? Hände schütteln? Ellenbogen streifen? Winken? Füße aneinanderstubsen? Und als ob dieser vermeintliche Irrsinn nicht schon gereicht hätte, zeigte sich dann auf der Bühne (und im Leben) die bis dato unvorstellbare Tragweite der Pandemie: Die geschlossene Schule. Unterricht aus der Ferne. Videokonferenzen. Die positiven, vor allem aber die negativen Seiten wurden beeindruckend dargestellt. Schmunzelte der Zuschauer zunächst über das „stille“ Schülerfoto als Beweis für Anwesenheit während einer Konferenz, wurde schnell deutlich, wie sehr so mancher unter dem Alleinsein litt. Denn nicht nur Lehrer und Freunde fehlten, auch Eltern verschwanden in ihrem eigenen Mikrokosmos mit all den Sorgen, die diese Pandemie mit sich brachte. So zogen die jungen Akteure abschließend auch traurige Bilanz: „Denkt eigentlich jemand an uns?“