Kaum angekommen im Pädagogischen Zentrum der Schule, wurde Günter Wallraff bereits frenetisch gefeiert. Mit tosendem Applaus begrüßten unsere beiden 9er Kurse für Praktische Philosophie ihren Gast. In den vergangenen Wochen hatten die Schüler viele Auszüge aus Wallraffs Buch „Ganz unten“ gelesen und mit ihren Lehrerinnen Seher Mouratidis und Derya Ece diskutiert. Umso erfreuter waren sie nun, dass der Autor der Einladung von Frau Mouratidis gefolgt war und die Schüler ihn somit persönlich kennen lernen durften.

Der Journalist und Schriftsteller zeigte sich von Anfang an sympathisch und zugewandt. Er gab zu, nur noch wenige Auftritte, aber dann vor allem in Schulen,  wahrzunehmen. Unsere Schüler forderte er auf, mutig zu sein und kritische Fragen zu stellen. Und diese Chance ergriffen sie. Geduldig beantworte Wallraff unzählige Fragen, erzählte von seinem bewegten Leben und den Gefahren, denen er sich im Zuge seiner investigativen Arbeit oftmals ausgesetzt hatte. Zwischendurch hätte man eine Stecknadel fallen hören können, so gebannt folgte das Publikum seinem Redner.

Immer wieder betonte Wallraff, er sei kein weiser, aber ein suchender Mensch. Niemand sei im Besitz der absoluten Wahrheit und so empfahl er den Schülern, offen zu bleiben, über den eigenen Schatten zu springen und zu versuchen, andere Gesellschaften verstehen zu lernen. Dabei sei es wichtig, sich einen kritischen Blick zu bewahren und auch die eigene Position infrage zu stellen.

Nach seinem Auftritt signierte Günter Wallraff mitgebrachte Bücher der Schüler und verschenkte weitere Titel seiner Bibliographie.

Als passionierter Tischtennisspieler lud er unsere Schüler abschließend zu einem kleinen Turnier ein. Dabei ließ es sich unser Schulleiter Herr Hustede ebenfalls nicht nehmen, gegen unseren großartigen Gast anzutreten.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Günter Wallraff für seinen Besuch, für seine spannenden Geschichten und für seine Denkanstöße!