Gelungenes Projekt in den 10. Klassen
Wie erlebt ein Rollstuhlnutzer den Alltag? Kann er mit dem Rollstuhl auch Sport treiben? Diese und viele andere Fragen wurden im Verlauf des Projektes „Inklusion und Mobilität-Rollstuhlsport bewegt Schule“ beantwortet. Die Fachschaft Sport hatte dafür Ute Herzog, die Fachwartin für Kinder- und Jugendsport des Deutschen Rollstuhlverbandes gewinnen können.
Am Mittwoch (19.6.) rollte bereits kurz nach 7 Uhr der Transporter der „rolli-kids“ samt Anhänger mit 25 Rollstühlen auf den Schulhof, wo Schülerinnen der 10a halfen, die platzsparend zusammengelegten Rollstühle mit Hilfe der Projektleiterin und unserer Gäste, einmal Patrick Moser, am Donnerstag dann Jens Mertens, aufzubauen. Dabei lief schon der erste Schweiß, später am Tag gab es sogar hitzefrei. Beim Abbau am Donnerstag wurden die hilfsbereiten SchülerInnen der 10e und Jens Mertens hingegen nass, weil es mal wieder regnete.
Das Projekt begann dann im Rollstuhl-Sitzkreis, nachdem jeder einen passenden auswählen konnte. Patrick, Student der Sozialwissenschaften, bzw. Jens Mertens, beide Rollstuhlfahrer, sowie Ute Herzog stellten sich vor, ebenso die SchülerInnen. Erste Hinweise zum Fahren im Rollstuhl folgten, dann rollten alle los, begleitet von aktuellen Musikhits. Frau Thomaskamp machte vor, wie man es nicht machen sollte, als sie das Tempo steigerte und sich „bequem“ nach hinten lehnte. Prompt fiel sie auf den unsanft Rücken. Gleich darauf wurde dann auch das Bremsen, Beschleunigen und geschickte Wenden geübt und in einem Fangspiel bzw. Wettrennen angewendet. Eine besondere Herausforderung stellte das Auf- und Abfahren von einer Matte, einem weichen Ersatz für hohe Bordsteine, dar.
Schließlich wurde noch Rollstuhlbasketball gespielt, was allen viel Spaß gemacht hat. Gerne hätten sie noch länger gespielt. Im Schlussgespräch beeindruckten unsere Gäste an beiden Tagen mit ihrem Optimismus und ihrer Gelassenheit, mit denen sie von ihrem Leben erzählten und den Blick auf eine wichtige, grundsätzliche Lebenseinstellung eröffneten: nicht aufzugeben, wenn Handicaps auftauchen, sondern kreativ nach (kleinen) Lösungen zu suchen. So gelingt es, sich „vorwärts zu bewegen“, im übertragenen Sinn, sich zu „entwickeln“.
Die Fachschaft Sport freut sich, dass fast alle SchülerInnen der 10.Klassen am Projekt teilnehmen konnten und hofft, dass Barrieren im Kopf und Vorurteile über Behinderte und Rollstuhlfahrer, abgebaut werden konnten. Denn nur so kann Inklusion gelingen.