Seine Harfe nennt er „Schatz“ und auch sonst ist er ein bisschen anders: Jörn-Uwe Wulf ist hauptberuflicher Märchenerzähler – und das seit über 20 Jahren. 1000 Märchenbücher habe er in seinen Regalen, verriet der 49-Jährige den Fünft- und Sechstklässlern. Das allein fanden die schon unglaublich; noch unvorstellbarer ist, dass er 400 davon fest im Programm hat – 150 davon auswendig.

Die Harfe Schatz begleitet den studierten Psychologen bei seinen märchenhaften Auftritten; zu Hause in Hamburg transportiert er sie sogar mit einem Spezialfahrrad.
Und wenn er dann abwechselnd erzählt und Harfe spielt, dann kann man in der Klasse eine Stecknadel fallen hören, weil es so ruhig ist. Jedenfalls war das heute bei uns so, egal ob er ein Märchen von den Philippinen vortrug (Zwerghirsch gegen Tiger!) oder eins aus Südfrankreich (Der Mann in allen Farben).

Da kann man neidisch werden als Lehrer, die den Dreisatz erklären müssen oder die englische Grammatik. „Für mich sind Sie alle Helden und Heldinnen“, tröstete Jörn-Uwe Wulf uns Lehrer zum Abschied. „Ich bin ja nur das Sahnehäubchen!“

Wer mehr wissen möchte über den Märchenerzähler: www.maerchenraum.de