Betroffenheit, Stille, Mitgefühl und Nachdenklichkeit löste die Wanderausstellung „Klang meines Körpers“ (Caritas) auch in diesem Jahr bei unseren Schülerinnen und Schülern aus. Die Ausstellung ist entstanden im Rahmen einer Musiktherapie in Bayern, an der fünf Mädchen, die an einer Essstörung erkrankt waren, teilgenommen haben. Zum Ende der Therapie hin hatten sie die Idee, anderen jungen Menschen zu erzählen, wie es zu ihrer Essstörung gekommen ist und wie sie es geschafft haben, Hilfe anzunehmen. Denn eine Essstörung entwickelt sich häufig in der Pubertät, wenn eh‘ alles schwierig ist. Sie kann am besten behandelt werden, wenn man sie früh genug erkennt. Drei von den Mädchen sind mittlerweile wieder gesund, zwei fühlen sich deutlich besser, brauchen aber noch weiterhin Unterstützung.Die Mädchen waren nicht persönlich anwesend. Sie erzählen ihre Geschichte über selbst gestaltete Collagen, über individuell gestaltete Schatz-Truhen und über Klänge/Musik, die ihnen in der Therapie geholfen hat, wieder zu sich zu finden.
Außerdem gab es auch Informationstafeln zu den drei Formen der Essstörung (Magersucht, Bulimie = Ess-/Brechstörung und Esssucht = Binge Eating Disorder).
Die Schulsozialpädagogin Frau Thoneik führte durch die Ausstellung und ergänzte sie durch Gruppenarbeiten und Zusatzinfos

Alle Schüler waren sehr aufmerksam, als sie erfuhren, welche Probleme hinter einer Essstörung stecken und merkten, dass solche Probleme jedem hin und wieder begegnen (zum Beispiel Lebenskrisen, Konflikte zuhause, Mobbing, Einsamkeit, Schönheitsideale…). Das sind Probleme, die uns alle betreffen und die neben den schönen Ereignissen zum Leben gehören.

Warum aber bekommen manche Menschen von diesen Problemen eine Essstörung und andere nicht? Diese Frage ging vielen durch den Kopf und bei weiterem Hinschauen wurde allen klar, dass die Mädchen niemanden hatten (oder dies zumindest glaubten), dem sie sich anvertrauen konnten. Sie fühlten sich alleine und gingen in die Essstörung, um sich entweder zu trösten (mit Nahrung) oder um endlich Anerkennung von außen zu bekommen (durch Diäten). Eine weitere wichtige Erkenntnis war für alle, dass Menschen mit Essstörungen Hunger nach Verständnis, Akzeptanz, Freundschaft und Liebe haben und das dies nie langfristig über Abnehmen oder zu viel Essen funktioniert. Der einzige Weg aus der Essstörung heraus ist, dass man lernt, sich selbst gerne zu haben und seine individuellen Interessen und Fähigkeiten entdeckt.

„Fast-Food“ war ein weiteres Thema des Projekttages. Hierzu zeigten die Klassenlehrerinnen Frau Turp, Frau Köhler, Frau Röhrbein-Kaske und Frau van Wickeren ihren Schülern den Dokumentarfilm Super Size Me, der die Entwicklung der Fast-Food-Mentalität kritisch beobachtet und als eine wichtige Ursache für frühe Krankheiten, Konzentrationsschwäche und Übergewicht darstellt.

Eltern können am 15. März um 19:30 Uhr im Schulzentrum (R1003) die Ausstellung der Caritas besuchen und sich zum Thema Essstörungen informieren. Bei Rückfragen wenden sie sich bitte an Frau Thoneik / Schulsozialpädagogin.